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Geltinger Bucht
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Tel. 04643 - 777
Das Naturschutzgebiet "Geltinger Birk" liegt als Halbinsel an der nordöstlichen Landspitze der Landschaft Angeln am Ausgang der Flensburger Förde. Das 773 ha umfassende Naturschutzgebiet, übrigens das größte im Kreis Schleswig- Flensburg, besteht aus Dünen, sand- und geröllbedeckendem Außenstrand, Salzwiesen, verlandeten Schilfsümpfen, kleinen Eichenkratts, dem brackigen Geltinger Noor und einer weit in die Geltinger Bucht reichenden flachen Seegraswiese. Der Küstensaum steht bereits seit 1934 unter Naturschutz. Bauwerkliches Symbol dieser Landschaft ist die bekannte Holländermühle "Charlotte", die früher der Entwässerung diente.
Im Laufe eines Jahres können rund 200 Vogelarten beobachtet werden, darunter auch wieder fast täglich der Seeadler. Die Zahl der Brutvogelarten beträgt mehr als 90 - darunter Graugans, Kranich, Knäkente, Mittelsäger, Tüpfelralle, Zwergseeschwalbe, Rotschenkel, Neuntöter, Sprosser, Karmingimpel, Blau-, Schwarz- und Braunkehlchen. Im Gebiet befindet sich zudem eine Graureiher- und Kormorankolonie. Hochinteressant sind vor allen Dingen die Beobachtungen während des Vogelzuges. Rastende und überwinternde Wasservögel, wie Reiher-, Berg-, Pfeif-, Schell-, Spieß- und Eiderenten, Zwerg-, Mittel- und Gänsesäger sowie eine Vielzahl von Wattvögeln. Aber auch Klein- und Greifvögel aus den nordischen Ländern ziehen in Schwärmen durch.
Aufgrund der eigentümlichen geologischen Verhältnisse sind auch unterschiedliche Pflanzengesellschaften vorhanden, z. B. Meerkohl, Stranddistel, Eibisch, Natternzunge, Blutroter Storchenschnabel, Löffelkraut, Waldhyazinthe, Salomonssiegel, Nickendes Leimkraut und Teufelsabbiß.
Eigentümerin der Flächen ist die Stiftung Naturschutz des Landes Schleswig-Holstein. Die Betreuung des Gebietes erfolgt durch den NABU Schleswig-Holstein.
In der Integrierten Station in Falshöft können Sie eine interessante Ausstellung über die Geltinger Birk besuchen und Infomaterial erwerben.
Am Parkplatz Geltinger Birk an der Mühle Charlotte befinden sich ein Info-Kiosk und barrierefreie Toiletten.
Mehr Information über die Geltinger Birk und die Integrierte Station Geltinger Birk e.V. finden Sie hier.
Im März 2002 wurden auf einer Fläche von zunächst 35 ha, später 300 ha, elf Konikpferde auf der Geltinger Birk ausgewildert. Die Gruppe bestand aus einem Hengst und zehn Stuten. Bereits im Mai sprangen die ersten Fohlen durchs Grün. Die Herde ist inzwischen auf über 60 Tiere angewachsen. Die Koniks bewegen sich nördlich des großen Entwässerungsgrabens zwischen Falshöft und Mühle Charlotte in 3 - 4 Herden völlig frei. Die jahreszeitlich besten Beobachtungsmöglichkeiten und aktuelle Entwicklungen bei den Pferden kann man in der Station in Falshöft erfragen.
Die Konikpferde stammen ursprünglich aus Polen, wo sie aus einer Kreuzung zwischen Hauspferden und dem ausgestorbenen Wildpferd Europas (dem Tarpan) gezüchtet wurden. Von dieser vom Aussterben bedrohten Rasse wurden in großen Schutzgebieten in Holland wieder diverse Herden aufgebaut. Einige Tiere wurden von den dortigen Behörden im Jahre 2002 als Geschenk an die Stiftung Naturschutz übergeben und auf der Birk ausgesetzt. Inzwischen wird ein Teil der Junghengste von der Birk jedes Jahr eingefangen und in andere Naturschutzgebiete gebracht. Von Juli bis Oktober finden Führungen zu den Wildpferden statt. Hier informieren und buchen
Seit 2014 bewirtschaftet zudem der Verein Bundewischen e.V. mit seinen Galloways die Weideflächen der Geltinger Birk. Rinder und Pferde beweiden dieselben Flächen und ergänzen sich durch ihr leicht unterschiedliches Fressverhalten in der Pflege der Naturschutzflächen. Die gesamte Geltinger Birk ist eine zusammenhängende Weidefläche, auf der die Tiere ganzjährig ohne Zufütterung völlig frei leben. Damit ist die Geltinger Birk zur Zeit die größte, „Halboffene Weidelandschaft“ in Norddeutschland. „Halboffene Weidelandschaften“ sind große zusammenhängende Gebiete, in denen Pflanzenfresser (Rinder, Pferde, Schafe) wieder frei umherziehen können und als tierische Landschaftspfleger eine „Neue Wildnis“ schaffen. Die Konikpferde sind besonders geeignet für die teilweise sehr feuchten Flächen der Geltinger Birk. Sie sind an feuchte Böden angepasst und fressen gerne Schilf und Brennesseln.
Zu jeder Jahreszeit gehört eine Wanderung um die „Geltinger Birk“ zu den schönsten Naturerlebnissen in Ostangeln. Der Wander- und Radweg zählt zu den zehn schönsten in Deutschland. Die ruhige Geltinger Bucht, die Küste der offenen Ostsee und das grüne Naturschutzgebiet „Geltinger Birk“ faszinieren jeden Besucher.
Für eine Rundwanderung sollte man sich 4 bis 5 Stunden Zeit nehmen. Es sind insgesamt fünf Rundwege geschaffen worden, die mit Hochlandrind, Möwe, Konik, Eule und Kröte bezeichnet und ausgeschildert sind.
Jedes Jahr werden außerdem von April bis Oktober verschiedene Führungen angeboten. Ein Programm ist in der Integrierten Station oder in den Tourist-Informationen zu erhalten.
Ein Naturschutzgebiet gebietet Rücksichtnahme!
Auf den ausgewiesenen Wegen durch die Weideflächen beachten Sie bitte auch zu Ihrer eigenen Sicherheit: